Der Preisträger
Der
Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm geht an
Ginés Olivares und
Wolfgang Reinke für den Schnitt des Films
Nicht böse sein! (Regie: Wolfgang Reinke).
Die Begründung der Jury: Wir sehen einen Film mit einem ungewöhnlichen Anfang, der uns langsam in die Geschichte hineinzieht. Der Filmschnitt schafft es mit viel Empathie Ordnung in einen chaotischen Alltag zu bringen. Wir nehmen teil an einem Leben voller Brüche, einem Wechselbad der Gefühle und sehen kleine filmische Höhepunkte. Die Montage zeigt Haltung und Respekt gegenüber drei Menschen, die unsere Gesellschaft gerne ausgrenzt.
Desweiteren erhielt die Editorin
Anja Pohl für die Montage von
Gegenschuss – Aufbruch der Filmemacher (Regie: Dominik Wessely) eine lobende Erwähnung der Jury: Aus äußerst divergentem Filmmaterial entsteht durch den fließenden Schnitt eine Geschichte vom Werden und Vergehen einer Gruppe. Manchmal hat man sogar den Eindruck, die befragten Personen säßen zusammen an einem Tisch und reagierten aufeinander. In der Tradition von Eberhard Fechners Editorin Brigitte Kirsche wird in diesem Film ein wichtiges Stück deutscher Filmgeschichte zu einem auch kulinarischen Blick hinter die Kulissen verarbeitet.
Der Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm
Seit 2004 ist es Film+ dank der Unterstützung des
Kulturwerks der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst möglich, auch die dramaturgisch hoch anspruchsvolle Montageleistung im Bereich des Dokumentarfilms angemessen zu würdigen. Mit einem gleichwertig mit 7.500 Euro dotierten Schnitt Preis wird die beste Editorenleistung an einem deutschen Dokumentarfilm des letzten Jahres ausgezeichnet.
Die bisherigen Preisträger des
Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm sind
Inge Schneider (2004) für ihren Schnitt an
Die Spielwütigen,
Gesa Marten und Bettina Braun (2005) für
Was lebst du?,
Jean-Marc Lesguillons (2006) für
Horst Buchholz – Mein Papa und
Anja Pohl (2007) für
Die Unzerbrechlichen.
Wer von den
nominierten Editoren den Preis in diesem Jahr mit nach Hause nehmen darf, entscheidet sich am 1. Dezember, wenn im Rheintriadem Köln die Schnitt Preise verliehen werden.
Das Nominierungsverfahren
Nominiert werden Dokumentarfilme, die zwischen dem 1. September des Vorjahres und dem 31. August des Veranstaltungsjahres im Kino ausgewertet wurden; dabei kommen rein deutsche Produktionen und deutsche Majoritäts-Koproduktionen in Frage.
Das System ist das gleiche wie beim Schnitt Preis Spielfilm: Die
Vorauswahl treffen auch hier die künstlerischen Leiter von Film+. Ein separates fünfköpfiges Gremium, bestehend aus erfahrenen Editoren, sichtet den Pool von zwölf bis fünfzehn Filmen und legt anschließend gemeinsam die fünf
Nominierungen in Köln fest, die während Film+ dem Publikum und der Hauptjury vorgeführt werden.