Zum siebten Mal richtet die Hommage bei Film+ das Augenmerk auf die Bedeutung der Montage für die deutsche Filmgeschichte und würdigt das Lebenswerk eines für die deutsche Kinematographie wichtigen Editors mit einer umfassenden
Filmreihe.
Peter Przygodda
In diesem Jahr gilt die mit einer Ehrung durch den Bundesverband Filmschnitt – Editor e.V. (BFS) verbundene und vom Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen realisierte Hommage dem vielgestaltigen Œuvre von
Peter Przygodda. Dieser wird am Abend des 1. Dezember bei der Preisverleihung im RheinTriadem vom Bundesverband Filmschnitt – Editor e.V. geehrt und mit dem erstmalig von der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion vergebenen und mit 3.000 Euro dotierten »Geißendörfer Ehrenpreis Schnitt« ausgezeichnet.
Als einer der prominentesten Vertreter des Filmschnitt Gewerks arbeitet Peter Przygodda seit über 40 Jahren als Editor und montierte in dieser Zeit fast 100 Filme nahezu aller Gattungen und Stilrichtungen.
Geboren 1941 in Berlin, gründet Peter Przygodda in den 1960er Jahren in Berlin-Kreuzberg u.a. mit Rolf Zacher die Studiobühne »Ein-Groschen-Theater«, ehe er 1967 als Schnittassistent in Artur Brauners CCC-Studios in Berlin-Spandau zu arbeiten beginnt. Dort erhält er unter anderem durch Schnittmeister Alfred Srp Einblick in die Kunst am Schneidetisch. Seit 1969 arbeitet Peter Przygodda als unabhängiger Editor und Filmemacher.
An der HFF München lernt er 1970 Wim Wenders kennen und besorgt die Endfertigung von dessen Erstlingsfilm
Summer in the City. Seitdem ist er Schnittmeister fast aller seiner Filme. Nachdem er bereits mehrfach mit dem Musiker Irmin Schmidt der Gruppe Can zusammengearbeitet hat, verantwortet er 1971/72 – als Regisseur und Editor gleichermaßen – den Konzertfilm
Can – Free concert und ist auch in den darauffolgenden Jahren immer wieder als Regisseur tätig, unter anderem für seine Filme
Alle Geister kreisen oder
…als Diesel geboren.
Neben seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Wim Wenders, zuletzt bei
Palermo Shooting der im November 2008 in den Kinos startet, arbeitet er unter anderem mit den Regisseuren Hans W. Geißendörfer, Volker Schlöndorff, Romuald Karmakar, Klaus Lemke und Reinhard Hauff zusammen.
Für seine Montageleistung wird Peter Przygodda mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1975 und 1978 mit dem Deutschen Filmpreis in Gold für die Wenders-Filme
Falsche Bewegung und
Der amerikanische Freund und 1989 mit dem bayerischen Filmpreis für den Schnitt an Uli Edels
Letzte Ausfahrt Brooklyn.
Eine weitere Ehrung wird Peter Przygodda nun vom 28. November bis 1. Dezember in Köln zuteil: Film+ widmet seine diesjärige Hommage diesem »Ökonom der Dramaturgie«.